Bülent Bayraktars Rede bei der JHV des 1. FCN

Die Jahreshauptversammlung des 1. FCN fand am 20./21. Oktober 2020 das erste Mal in der Vereinsgeschichte augfrund der Corona-Maßnahmen digital statt.

Die Bewerbung von Bülent Bayraktar auf der Website des 1. FCN finden Sie hier.

Kurz nach Mitternacht wurden die vorher aufgezeichneten Reden der 18 Aufsichtsratskandidaten an die Mitglieder online – in der Reihenfolge der Namen – abgespielt.

Alle 18 Kandidaten hatten maximal drei Minuten zur Verfügung.

Die Rede des 1. FCN-Aufsichtsratskandidaten Bülent Bayraktar im Wortlaut:

„Liebe Mitglieder,

wir haben es mit einem Skandal zu tun.

Wir wären beinahe in die dritte Liga abgestiegen.

Ein „weiter so“ darf es und kann es nicht geben!

Wir brauchen neue Ideen, wir müssen neue Wege gehen.

Ich heiße Bülent Bayraktar und ich bin seit 46 Jahren ein überzeugter Nämbercher. 

Ich komme von ganz unten. Als Gastarbeiterkind bin ich in der Nürnberger Südstadt aufgewachsen, ich habe mein Abitur am Pirckheimer Gymnasium gemacht. Ich bin diplomierter Kommunikationswirt der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing.

Ich bin seit über 25 Jahren Unternehmer und Vereinsfunktionär. Als Familienvater einer 11-jährigen Tochter ist es eine Passion für mich für das öffentliche Wohl in der Region tätig zu sein. Aktuell bin ich der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in der Metropolregion Nürnberg.

Als ich mich entschlossen habe, mich hier zur Wahl zu stellen, haben meine Freunde gesagt, “du spinnst wohl”. Die werden doch keinen „Türgn“ wählen. 

Ja, ich spinne! Man muss wie Max Morlock Visionen haben. Man muss spinnen, um ein Existenzgründer in Deutschland zu sein. 

Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte laufen immer mit einem Rucksack durchs Leben. Die einen sehen diesen Rucksack als Last, ich sehe ihn als Mehrwert. Ich möchte diesen Mehrwert nunmehr auch unserem Club zur Verfügung stellen und die Führungsebene mit meinem regionalen, nationalen und vor allem internationalen Netzwerk unterstützen.

Gesamtgesellschaftliche Themen wie Corona, Wirtschaftskrise und Rassismus tangieren auch unseren Club.

Themen wie Stadionumbau, Finanzierung und Vereinsstruktur beschäftigen uns alle. 

In historischen Ausnahmezeiten brauchen wir Ausnahmepersönlichkeiten. 

Wir müssen die Club-Werte endlich in die Tat umsetzen.

Es reicht nicht mehr aus, Tore zu planen, wir müssen die Tore einfach schießen.

Im Check-and-Balance-Gremium brauchen wir wirtschaftliche Kompetenz, sportliche Kompetenz, aber auch interkulturelle Kompetenz.

Auf dem Spielfeld führen internationale Spieler für mehr Erfolg, in den Rängen und als Sponsoren für mehr Einnahmen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Diversität in Führungsebenen größeren wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg bringt.

Für mich ist der Club Leidenschaft und Emotion pur. Seit Mitte der 80er Jahre führe ich eine Liebesbeziehung mit Höhen umd Tiefen. Ich bin sehr gerne in der Nordkurve als auch in der VIP Lounge.

Ich will alle Fans umarmen und mit geballter Teamgeist unseren Club wieder in erfolgreiche Zeiten führen, wo jeder mit Stolz, jeder mit Spaß im Achteck sitzt.

Für Mitgliederanliegen werde ich über alle Kanäle hinweg ein Ohr haben.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie dem Kandidaten mit Mehrwert Ihre Stimme und die Chance geben. 

Sie werden es nicht bereuen. 

Egal, wie die Wahl ausgeht.

Ich bereue diese Liebe nicht.“

Bülent Bayraktar erhielt 163 Stimmen von 1969 noch anwesenden Mitgliedern und wurde somit 12.

Die Reaktionen auf die Rede waren durchaus positiv:

Reaktionen im Internet auf die Rede des 1. FCN-Aufsichtsratskandidaten Bülent Bayraktar

Gewählt wurden die Kandidaten mit den meisten Stimmen: Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Thomas Grethlein, Beirat Prof. Dr. Matthias Fiffka und Ex-FCN-Profi Chhunly Pagenburg.

Bülent Bayraktar hat sich bei allen Kandidaten und Mitgliedern bedankt. Er hat den gewählten Mitgliedern des Aufsichtsrates viel Erfolg gewünscht.